Liebstöckel (Levisticum officinale), auch Maggikraut oder Lus(t)stock, in der Steiermark auch Nusskraut, ist eine Pflanzenart der Gattung Levisticum aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae, veraltet Umbelliferae).

 

 Die Bezeichnung „Liebstöckel“ entstand durch volksety- mologische Wortbildung aus dem lateinischen „levisticum“. Die Bezeichnung „Maggikraut“ entstand aufgrund der Geschmacksähnlichkeit der Maggi-Würze mit Liebstöckel; Maggi-Würze enthält jedoch keinen Liebstöckel. Der Haupt-Einsatzzweck des Liebstöckels sind Verdauungs- probleme. Er stärkt den Appetit, wirkt Abmagerung entgegen und stärkt die Verdauungsorgane so, dass sie die gegessene Nahrung auch gut verdauen können. Man kann Liebstöckelsamen, die Wurzel oder die Blätter als Tee oder Tinktur einnehmen oder man würzt die Speisen mit Samen oder Blättern.

 

Liebstöckl

 

Liebstöckl

Im Tee schmeckt der Liebstöckel sehr würzig, was für Tees eher ungewohnt ist. Liebstöckel ist Bestandteil der Carminativum-Tinktur, die Blähungen lindert.

 

Heilwirkung des Liebstöckl

 

Appetitlosigkeit

Anregend

Blähungen

Blasenentzündung

Blutstillend

Bronchitis

Ekzeme

Eitige Wunden

Furunkel

Gicht

Halsentzündung

Harntreibend

Herzschwäche

Kehlkopfentzündung

Magenbeschwerden

Mittelorentzündung

Mangel an Magensäure

Menstruationsfördernd

Nervosität

Nierensteine

Ödeme

Rheuma

Schleimhautentzündung

Stoffwechsel anregend

Verstopfung

Wassersucht

 

 

Medizinische Bedeutung

 

Als pharmazeutische Droge dienen:

  • Die getrockneten Liebstöckelfrüchte (Levistici fructus). Sie werden volkstümlich bei Verdauungsbeschwerden und Blähungen sowie im Haushalt als Gewürz verwendet.
  • Das in den Sommermonaten bis in den Herbst hinein etwa handhoch abgeschnittene, getrocknete Kraut (Levistici herba). Es wird im Haushalt als Gewürz eingesetzt.
  • Der ganze oder geschnittene, getrocknete Wurzelstock und die Wurzeln (Levistici radix). Er enthält ätherisches Öl mit bis zu 70 % Alkylphthaliden. Man setzt die Droge zur Durchspülungstherapie bei Harnwegsinfekten und zur Vorbeugung gegen Nierengrieß ein.

Da die in der Droge enthaltenen Furocumarine nicht wasserlöslich sind, ist bei Teezubereitungen nicht mit phototoxischen Nebenwirkungen zu rechnen. In der Volksheilkunde wird Liebstöckel auch bei Menstruationsstörungen und als schleimlösendes Mittel eingesetzt. In der Homöopathie und der anthroposophischen Medizin wird Liebstöckel u.a. bei Mittelohrentzündung gegeben.

 

 

 

 

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